Es gibt diese Tage im (durch keine zusätzlich zugeführten Hormone aus dem Gleichgewicht gebrachten) Zyklus einer Frau die sehr anstrengend sein können. Nein, ich spreche nicht von den Tagen vor den Tagen, dem berühmten PMS. Das macht mir nicht so viel zu schaffen. Vielleicht würde mein mir näheres Umfeld widersprechen, aber zum Glück schreibe ich hier 😉
Ich meine die Tage bis zum Eisprung und den tatsächlichen Eisprung. Was da passiert lässt sich kurz so umschreiben: der Körper macht sich bereit für eine Befruchtung. Jeden verdammten Monat! Ist ja eigentlich ein Witz, denken sich auch meine Eierstöcke. „Da hauen wir monatlich ein Ei raus und du machst nichts damit. Dafür ärgern wir dich jetzt einfach mit allen uns verfügbaren Schachzügen, ha!“
Vielleicht irre ich mich, aber ich denke ich habe sarkastische Eierstöcke. Das stärkste Symptom in der Ovulationszeit ist bei mir eine erhöhte Libido. Klasse, könnte man denken! Ich leide jetzt prinzipiell nicht unter einer schwachen Libido und alles was oben drauf kommt kann echt anstrengend sein. Ich befürchte mich zu benehmen wie ein pubertierender Junge. Ich sehe plötzlich überall schöne Menschen, ausschließlich bumsbare Wesen und das geht tagelang so. Da steh ich in der Schlange bei einer Kinderveranstaltung und da ist dieser Vater – der mir dann stundenlang nicht aus dem Kopf geht. Ich überlege mir wie er wohl riecht am Hals, wie sein Po sich anfühlen würde und so Dinge… Würde ich ihn eine Woche später sehen wären meine Gedanken eher „Der hat Nerven, geht auf die Straße mit seiner Home-Jogginghose und wann war der bitte das letzte Mal beim Frisör!“ Ich würde ihn also ganz konträr wahrnehmen, so gut kenne ich mich und meine Hormone inzwischen. Ich sag ja, die versuchen mich auszutricksen.
Kluger Trick des Körpers oder der Biologie im Allgemeinen: es wird ja nur versucht, die Menschheit nicht aussterben zu lassen und da jeden Monat ein Ei verfügbar ist, kann man es ja versuchen. Dass der Typ fruchtbar ist, ist bewiesen. Er war mit seinem Kind unterwegs. Also von Moral halten Hormone und Evolution schon mal nichts. Ich bin ja nur froh, dass wir nicht allen animalischen Trieben folgen, das wäre auch ein Schlamassel!
Ich habe gelesen, dass fruchtbare Frauen ihre Umwelt mit zarten Signalen darauf aufmerksam macht, dass sie eben gerade jetzt Eisprungphase haben. Änderungen in Hautfarbe, Augenfunkeln oder Gesichtsform – alles wird weicher und attraktiver, heißt es. Es erinnert mich ein bisschen an den Glow nach dem Sex…
Angeblich gehen fruchtbare Frauen langsamer und das wird von Männern als sexuell attraktiv empfunden. Gut, ich gehe jetzt beruflich nicht so viel, könnte ich mir aber durchaus überlegen. Es wurde mal mit Tänzerinnen getestet, dass Männer fruchtbare Tänzerinnen bevorzugten. Sie bewegten sich weicher. Das soll auch der Grund dafür sein, dass Stripperinnen in der Zeit vor dem Eisprung mehr Trinkgeld verdienen.
Fest steht, dass Frauen auch ein anderes Verhalten an den Tag legen, während sie fruchtbar sind. Sie kleiden sicher provokanter und hübschen sich mehr auf. Das ist bei mir jetzt nicht jeden Monat der Fall, ich habe eher so Phasen in denen ich das ganze Programm fahre: Haarmaske, Gesichtsreinigung bis in die tiefste Pore, Maniküre, Pediküre, Haarentfernung – da wäre ich ja erst wieder fertig, wenn meine Periode einsetzt. Ach so, ja als Beschäftigungstherapie könnte ich das schon machen. Gut, dass gerade Weihnachtsferien sind. Ich widme mich jetzt meiner Detox Haarkur. Wir sehen uns im nächsten Zyklus wieder 🙂
Ich sag mal so: Ich bin dankbar, dass ich das nur zwischen 14 und 74 erleben muss…. oh, Moment. Bei Frauen ist das nur alle vier Wochen…damn.
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