Tr/eat your girl right

Kommt es nur mir so vor oder kennst du den Zustand als Frau auch: Du hast in Deinem Leben unproportional mehr Blowjobs gegeben, also Du umgekehrt die Vulva geleckt bekommen hast – zumindest bis Du einen Mann kennengelernt hast, der das leidenschaftlich gerne macht.

Es ist vielleicht provokant, aber ich denke es gibt unter unseren (potentiellen und tatsächlichen) Liebhabern nur drei Typen in Bezug auf ihr Cunnilingus-Verhalten:

  • Typ 1, der Dich zu Deinem Geburtstag leckt (und dann muss es auch wieder für 12 Monate reichen). Seine Aktion ist ein wenig uninspiriert, unsicher und eigentlich hofft er, dass Du ihn erlöst, zu Dir rauf ziehst und er endlich „normal“ Sex mit Dir machen kann.
  • Typ 2, der das ganz okay findet, wenn er selbst schon ziemlich scharf auf Dich ist. Und weil er im Kopf mitgezählt hat, dass du ihm inzwischen schon wieder 17 Mal einen geblasen hast.
  • Typ 3, der – seit er mit Frauen intim ist – die Vulva vergöttert, er liebt es, Dich zu lecken. Lecken ist eigentlich eine Untertreibung: er arbeitet mit seinen Lippen, seiner Zunge, seinem Kinn, seinem ganzen Gesicht. Am besten findet er es, wenn Du Dich gleich auf sein Gesicht setzt.

Ich kenne alle drei Typen. Jahrelang gependelt von Typ 1 zu Typ 2, ab und zu ein Highlight (Typ 3). Versucht mit damit abzufinden, dass es vielen Männern entweder zu kompliziert ist, nicht gefällt oder schmeckt. Selbstzweifel. Grant auf mich selbst, weil ich es nie angesprochen habe. Von einfordern weit entfernt.

Was aber können die Gründe dafür sein, dass es in unseren Betten seltener zu Oralsex an der Frau kommt?

Zwei Wissenschaftlerinnen der London School of Hygiene and Tropical Medicine haben sich dieser Frage in einer Studie mit 71 Jugendlichen genähert. In Interviews wurden die 16-18-Jährigen nach ihren Erfahrungen mit Oralsex befragt.
Grundsätzlich sahen es die Jugendlichen alle ähnlich: Wer etwas bekommen will, muss es auch geben. Theoretisch. Aber in der Praxis sah es dann anders aus. Denn die männlichen Jugendlichen beschrieben Cunnilingus mehrheitlich als große Herausforderung. Eine Frau oral zu befriedigen, fordere mehr Überwindung als umgekehrt.

Doch nicht nur das. Cunnilingus schien nicht nur anstrengend, sondern hatte unter den jungen Männern auch schlicht keinen guten Ruf. Es sei nichts, mit dem man vor den Kumpels angeben könne. “ Am Wochenende hat mir XY einen geblasen” könnte man vor seinen Freunden schon mal stolz erzählen. Aber zu sagen, man habe XY geleckt? Bye-bye street credibility.

Den jungen Frauen ging es dabei gar nicht viel anders. Viele von ihnen gaben an, gar nicht oral befriedigt werden zu wollen, weil ihnen ihre Vagina irgendwie peinlich sei. Sie hatten Angst, der Geruch oder Geschmack sei unangenehm für den Partner.

Die Einstellungen der Jugendlichen kommen nicht von ungefähr. Denn wie wir unsere Körper wahrnehmen, ist ein direktes Ergebnis der Einflüsse von Familie, Medien, Aufklärung, Medizin und Freund*innen – abstrakter gesagt: unserem soziokulturellen Umfeld.                                    Quelle

Wir sind zwar keine Jugendlichen mehr, aber ich denke, dass einige dieser Erklärungen auch auf Menschen Ü30 noch zutreffen.

Was ich einem Mann raten würde (wenn er das hier lesen würde): Trau Dich, taste Dich heran und tu es einfach, wenn es sich ergibt und ihr beide Bock darauf habt – ich meine, was soll passieren? Wenn Du Deine Partnerin toll findest, mach‘ ihrer Vulva eine Liebeserklärung, mit Deiner Zunge geschrieben.

Was ich einer Frau sagen wollen würde: Sei Dir Deiner Ausstrahlung und vollkommenen Weiblichkeit bewusst, Du bist wunderschön – auch zwischen den Beinen. Lass Dich darauf ein und lass Dich so richtig fallen, öffne Dich (wortwörtlich). Ich wünsche Dir eine großartige Erfahrung, while he is eating you out.

Wenn Du schließlich (und danke ans Universum) bei einem Typ 3 (dem passionierten Cunnilinguist) angekommen bist, ist es wirklich life changing und nicht einfach, weil er macht, was er macht und wie er es macht (und was du bisher vielleicht noch nicht mal kanntest an Gefühlen down under). Ein Typ 3 kann dir absolut verständlich machen, wie schön Du bist, so wie Du bist.

Zum Abschluss und sehr passend zum Thema: gönnt euch den Ohrenschmaus von Denise Lasalle – Lick It Before You Stick It

Sie weiß, wie es geht 😊

Aus den Lyrics:

This song is dedicated to all the men out there. That don’t seem to know how to keep their woman happy I want you all to take a good listen, see if you wanna try THIS
Some men think the high of a woman’s pleasure is when he’s kissing her on the lips
And some men think that the joy of foreplay is caressing with his finger tips
And some men think a little tittie kissing is the answer to every woman’s dream
But let me tell yah how to kiss her if you really want to hear her scream
You are making her feeling good but you can make her feel better
If you treat you lady like a stamp on a letter lick it before you stick it

If you really want to please her just find the little man in the boat you can tease it gently
squeeze it massage him with your finger tips
But sorry fellows the job ain’t over Until you take him between your lips
Wow you are making her feeling good but you can make her feel better
If you treat your lady like a stamp on a letter lick it before

3 Gedanken zu “Tr/eat your girl right

  1. Na ich bin dann wohl der seltene Typ 3. 😀
    Ich mag das lecken. Vor allem wenn ich die Frau mag und gerne habe. Bei jeder würde ich das jetzt auch nicht machen.
    Bisher waren sie zufrieden. Oder sie haben gelogen. Nichtsdestotrotz ist es in der Tat teilweise schwer eine Frau oral zu befriedigen. Vor allem wenn sie teilweise von den ganzen Vibratoren auf eine härtere Stimulation „getrimmt“ wurden.

    Like

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s